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Freitag, 19. Juni 2015
Wenn du einen Menschen richtig kennenlernen [...] willst, so mach dir nicht erst die Mühe [ihn] zu analysieren [.] Du brauchst ihn bloß beim Lachen zu beobachten. *Dostojevski*
tashbomville, 13:55h
Hat er ein gutes Lachen, ist er ein guter Mensch.
"Egal wie oft er lacht?" frage ich mich. Denn ich habe viele Menschen gesehen, die, gebeutelt von ihren Erfahrungen und von schlechten Ereignissen, selten Lachen. Aber ihr Lachen steckt an und nicht selten hat man sich gegenseitig in ein langanhaltendes Gelächter hochgeschaukelt, Endorphine freigesetzt und diese wenigen kostbaren Minuten in einer kleinen inneren Zeitblase konserviert.
Ebenso wie die vielen ungeweinten Tränen, die nie das Tageslicht erblickten, aus Scham oder Angst vor Zurückweisung. Manch einen hat es regelrecht geschüttelt vor unterdrückter Trauer oder Wut.
Ich habe einen engen Freund, der aus einem Kriegsgebiet geflohen ist. Und wenn er mal lacht, dann hat er solch ein ansteckendes Lachen, dass ich mir nicht helfen kann und mitlachen muss. Und ich will ihn so oft wie möglich zum Lachen bringen, weil es ihm für einen winzigen Moment Vergessenheit bringt. Sobald er wieder aufhört zu lachen, werden seine Augen wieder schwarz und es ist, als blickte ich in ein tiefes Loch voll Leid, Trauer und Verlust. Er spricht nicht gerne darüber, außer einmal, als er andeutete, er habe seine Freunde sterben sehen.
Manchmal versinkt er so vollkommen in seiner Vergangenheit und seiner Sorge um seine Familie, dass ich gar nicht an ihn herankomme.
Es ist für mich unvorstellbar, so etwas erleben zu müssen. Und ich bin unendlich dankbar dafür, dass ich es nicht erleben musste. Wie böse mag ein Mensch sein, um einem anderen solch abscheuliche Dinge antun zu müssen!
Wie klingt sein Lachen? Lacht er überhaupt - und wenn nicht, woher weiß ich dann, ob er ein guter Mensch ist? Schlimmer noch - was wenn diese Person, die gemordet hat, ein ebensolches Lachen hat, wie das Opfer - kann man die beiden dann überhaupt voneinander Unterscheiden?
Ich wünsche euch einen Tag des Friedens! Bis zum nächsten Mal!
"Egal wie oft er lacht?" frage ich mich. Denn ich habe viele Menschen gesehen, die, gebeutelt von ihren Erfahrungen und von schlechten Ereignissen, selten Lachen. Aber ihr Lachen steckt an und nicht selten hat man sich gegenseitig in ein langanhaltendes Gelächter hochgeschaukelt, Endorphine freigesetzt und diese wenigen kostbaren Minuten in einer kleinen inneren Zeitblase konserviert.
Ebenso wie die vielen ungeweinten Tränen, die nie das Tageslicht erblickten, aus Scham oder Angst vor Zurückweisung. Manch einen hat es regelrecht geschüttelt vor unterdrückter Trauer oder Wut.
Ich habe einen engen Freund, der aus einem Kriegsgebiet geflohen ist. Und wenn er mal lacht, dann hat er solch ein ansteckendes Lachen, dass ich mir nicht helfen kann und mitlachen muss. Und ich will ihn so oft wie möglich zum Lachen bringen, weil es ihm für einen winzigen Moment Vergessenheit bringt. Sobald er wieder aufhört zu lachen, werden seine Augen wieder schwarz und es ist, als blickte ich in ein tiefes Loch voll Leid, Trauer und Verlust. Er spricht nicht gerne darüber, außer einmal, als er andeutete, er habe seine Freunde sterben sehen.
Manchmal versinkt er so vollkommen in seiner Vergangenheit und seiner Sorge um seine Familie, dass ich gar nicht an ihn herankomme.
Es ist für mich unvorstellbar, so etwas erleben zu müssen. Und ich bin unendlich dankbar dafür, dass ich es nicht erleben musste. Wie böse mag ein Mensch sein, um einem anderen solch abscheuliche Dinge antun zu müssen!
Wie klingt sein Lachen? Lacht er überhaupt - und wenn nicht, woher weiß ich dann, ob er ein guter Mensch ist? Schlimmer noch - was wenn diese Person, die gemordet hat, ein ebensolches Lachen hat, wie das Opfer - kann man die beiden dann überhaupt voneinander Unterscheiden?
Ich wünsche euch einen Tag des Friedens! Bis zum nächsten Mal!
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Freitag, 29. Mai 2015
Ein wahrer Freund fragt nicht, wann oder wieso… Wenn du sagst, “Ich brauche Dich!”, ist die einzige Frage die er stellt: “Wo bist Du?” *unbekannte Quelle*
tashbomville, 18:36h
Und es ist doch auch so, dass wir das "ich brauche dich" nicht allzu großzügig verteilen, sondern nur an die Menschen, für die wir selbst die richtige Antwort parat hätten.
Dasselbe gilt für die Familie.
Doch noch schöner ist es, wenn man dem Menschen gar nicht erst sagen muss, dass man ihn braucht, sondern der andere sofort erkennt, dass er gebraucht wird und zur Stelle ist - ohne zu zögern. Wenn man einander ohne Worte versteht und ein einziger Blick reicht, um eine ganze Geschichte zu erzählen. Wenn Reden überflüssig wird.
Dementsprechend schäme ich mich auch, dass ich nicht für meine beste Freundin da war, als sie mich am Meisten gebraucht hätte. Natürlich hatte sie die Unterstützung ihrer wundervollen Familie, doch ich war egoistisch. Und nun versuche ich, es immer aufs Neue wieder gut zu machen, indem ich für sie da bin. Indem ich versuche ihr und ihrer Familie gegenüber sensibel zu sein - wenn z.B. ihre jüngere Schwester ein Erbstück weggeben möchte, das ihr am herzen liegt. Ich nehme es und sehe ihr an, wie es ihr wehtut, wie sie selbst es begreift und gebe es zurück.
Eine Umarmung, wenn der Schmerz einen Überrollt oder eine leichte Berührung: "Ich bin für dich da!" Ein barscher Ton, wenn der jüngere Bruder aus der Reihe tanzt, weil er selbst mit seinen inneren Stimmen zu kämpfen hat.
Letztes Wochenende habe ich mich oft gefragt, ob ich überhaupt das Recht dazu habe, mich in die Familie sozusagen einzugliedern. Meine beste Freundin hat mich mit zu ihren Großeltern genommen, dort habe ich Onkel und Tanten kennengelernt und war auch mit ihren Geschwistern und ihrem Vater auf einem Fußballspiel und Abends aus.
Auf dem Weg in das Stadion sagte ihr Vater: "Hach wie schön, das ist wie früher - ein richtiger Familienausflug!" und Tammi (Sarahs kleine Schwester) legte mit einem Lächeln ihre Hand kurz auf meinen Oberschenkel. Eine kurze Berührung, ich lächle zurück und habe Tränen in den Augen.
Auch beim Gottesdienst war ich mir unsicher, ob ich überhaupt das Recht habe, anwesend zu sein und äußerte meine Bedenken gegenüber Sarah: "Das ist an sich ein Familien Treffen - ich bin mir nicht sicher, ob ich wirklich hier sein sollte" Und sie sagte simpel: "Aber du gehörst doch schon zur Familie!"
Und jeden Tag bin ich froh und dankbar für diese wundervolle Erfahrung und diese herzensguten Menschen, die mich ohne zu fragen und bereitwillig aufgenommen haben. Tammi, Robin, Sarah: ihr seid wundervolle Menschen! Eure Mutter und euer Vater haben euch zu großartigen und liebevollen Menschen erzogen! Bleibt genauso wie ihr seid, ich hab euch lieb.
Ich wünsche mir und allen anderen Menschen, dass wir wieder lernen sensibler zu sein, um unsere Mitmenschen mit dem nötigen Respekt und der nötigen Umsicht zu behandeln.
Ich wünsche euch einen Tag des Friedens! Bis zum nächsten Mal!
Dasselbe gilt für die Familie.
Doch noch schöner ist es, wenn man dem Menschen gar nicht erst sagen muss, dass man ihn braucht, sondern der andere sofort erkennt, dass er gebraucht wird und zur Stelle ist - ohne zu zögern. Wenn man einander ohne Worte versteht und ein einziger Blick reicht, um eine ganze Geschichte zu erzählen. Wenn Reden überflüssig wird.
Dementsprechend schäme ich mich auch, dass ich nicht für meine beste Freundin da war, als sie mich am Meisten gebraucht hätte. Natürlich hatte sie die Unterstützung ihrer wundervollen Familie, doch ich war egoistisch. Und nun versuche ich, es immer aufs Neue wieder gut zu machen, indem ich für sie da bin. Indem ich versuche ihr und ihrer Familie gegenüber sensibel zu sein - wenn z.B. ihre jüngere Schwester ein Erbstück weggeben möchte, das ihr am herzen liegt. Ich nehme es und sehe ihr an, wie es ihr wehtut, wie sie selbst es begreift und gebe es zurück.
Eine Umarmung, wenn der Schmerz einen Überrollt oder eine leichte Berührung: "Ich bin für dich da!" Ein barscher Ton, wenn der jüngere Bruder aus der Reihe tanzt, weil er selbst mit seinen inneren Stimmen zu kämpfen hat.
Letztes Wochenende habe ich mich oft gefragt, ob ich überhaupt das Recht dazu habe, mich in die Familie sozusagen einzugliedern. Meine beste Freundin hat mich mit zu ihren Großeltern genommen, dort habe ich Onkel und Tanten kennengelernt und war auch mit ihren Geschwistern und ihrem Vater auf einem Fußballspiel und Abends aus.
Auf dem Weg in das Stadion sagte ihr Vater: "Hach wie schön, das ist wie früher - ein richtiger Familienausflug!" und Tammi (Sarahs kleine Schwester) legte mit einem Lächeln ihre Hand kurz auf meinen Oberschenkel. Eine kurze Berührung, ich lächle zurück und habe Tränen in den Augen.
Auch beim Gottesdienst war ich mir unsicher, ob ich überhaupt das Recht habe, anwesend zu sein und äußerte meine Bedenken gegenüber Sarah: "Das ist an sich ein Familien Treffen - ich bin mir nicht sicher, ob ich wirklich hier sein sollte" Und sie sagte simpel: "Aber du gehörst doch schon zur Familie!"
Und jeden Tag bin ich froh und dankbar für diese wundervolle Erfahrung und diese herzensguten Menschen, die mich ohne zu fragen und bereitwillig aufgenommen haben. Tammi, Robin, Sarah: ihr seid wundervolle Menschen! Eure Mutter und euer Vater haben euch zu großartigen und liebevollen Menschen erzogen! Bleibt genauso wie ihr seid, ich hab euch lieb.
Ich wünsche mir und allen anderen Menschen, dass wir wieder lernen sensibler zu sein, um unsere Mitmenschen mit dem nötigen Respekt und der nötigen Umsicht zu behandeln.
Ich wünsche euch einen Tag des Friedens! Bis zum nächsten Mal!
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Samstag, 16. Mai 2015
Schmeichelei ist Aggression auf Knien. *Branstner*
tashbomville, 16:43h
Kennt ihr das?
Manche Tage beginnen schon mit einem bestimmten Thema. Man wacht auf und merkt, heute ist die Stimmung anders als sonst. Und dann gehst du aus dem Haus und stellst fest: ich hatte Recht!
So ging es mir letzte Woche. War es Mittwoch? Ich ging aus dem Haus mit einem unguten Gefühl, lief die Straße hinunter, um zu meinem Auto zu kommen (das sind wohlgemerkt 10 Minuten Fußweg, weil bei uns vor dem Haus erstaunlicherweise nie Parkplätze frei sind). An den Flüchtlingsunterkünften vorbei, die direkt neben der Kirche stehen, da höre ich von rechts einen Mann schreien: "HEY HÖR AUF! WAS SOLL DAS? SPINNST DU?"
Natürlich sehe ich hin, ob ich eventuell helfen kann, denn der Mann klang recht panisch. Ich sehe also in der Seitengasse einen untersetzten Herren um die 40 mit einem, sagen wir mal, recht passablen Schnurrbart die Arme in die Luft strecken und wedeln. Um den Oberkörper trägt er mit einem Gurt einen Laubpuster (ich weiß nicht, die dieses Gerät wirklich heißt, aber der Zweck der Maschine sollte klar sein). Auf ihn zu fährt mit Karacho ein Transportwagen mit offener Ladefläche, wie ihn Gärtnereien zum Transport von Pflanzen zu nutzen pflegen. Der Fahrer und der Beifahrer lachen ob der Panik ihres Kollegen, alle in orangefarbenen Westen.
Der Mann tut mir leid. Scheinbar haben sie das nicht zum ersten Mal gemacht. Vielleicht fahren sie bereits seit einer halben Stunde im Kreis, nur um ihn zu ärgern. Als die Herren an mir vorbeifahren, kann ich sehen, wie sie sich über ihn lustig machen. Es ist furchtbar. Der Arbeiter wirft seinen Laubbläser an (so heißt das, oder?) und geht weiter seiner Arbeit nach. Als ich noch denke: "fragt sich, für wie lange," kommt ein Fahrradfahrer vorbei und schreit den Mann in Orange an, er soll aufhören, den Dreck durch die Gegend zu pusten. Er hätte lieber im Bett bleiben sollen. Sieben Uhr morgens und nur Ärger.
Während ich also noch darüber nachdenke, ob ich dem Mann hätte irgendwelche aufmunternden Worte zukommen lassen sollen, steige ich in meinen Wagen und fahre los. An der nächsten Kreuzung werde ich bereits von einem anderen Fahrer auf sehr gefährliche Weise geschnitten. Wütend schlage ich mit der Faust auf die Hupe, der Mann dreht den Kopf, sieht mich an und fährt weiter, als sei nichts gewesen. Anzeigen sollte ich ihn, denke ich - und während ich versuche mir sein Kennzeichen einzuprägen, denke ich, dass ich gerade einfach nur die allgemein negative Stimmung aufgegriffen habe und dementsprechend weiter verbreite. ich beherrsche mich und fahre zur Arbeit.
Die ersten beiden Anrufe schreien mich bereits an - grundlos. Ich erinnere mich an die Hupe und bleibe ruhig. Auch bei dem Dritten und Vierten bleibe ich ruhig und sachlich. Heute ist ein sehr aggressiver Tag. Etwa zwei Stunden später kommt meine Vorgesetzte, eine weitere Stunde später kommt eine Arbeitskollegin und stellt meiner Vorgesetzten einen Strauß gelber und Roter Tulpen auf den Tisch. Sie habe diese Blumen eigentlich jemand anderes geben wollen zum Geburtstag, aber diese Person sei nicht da, also bekomme sie nun eben die Vorgesetzte.
Und nun lest bitte erneut den Titel dieses Eintrags. Ich glaube, das Zitat hat irgendwo seine Richtigkeit.
Ich wünsche euch einen Tag des Friedens! Bis zum nächsten Mal!
Manche Tage beginnen schon mit einem bestimmten Thema. Man wacht auf und merkt, heute ist die Stimmung anders als sonst. Und dann gehst du aus dem Haus und stellst fest: ich hatte Recht!
So ging es mir letzte Woche. War es Mittwoch? Ich ging aus dem Haus mit einem unguten Gefühl, lief die Straße hinunter, um zu meinem Auto zu kommen (das sind wohlgemerkt 10 Minuten Fußweg, weil bei uns vor dem Haus erstaunlicherweise nie Parkplätze frei sind). An den Flüchtlingsunterkünften vorbei, die direkt neben der Kirche stehen, da höre ich von rechts einen Mann schreien: "HEY HÖR AUF! WAS SOLL DAS? SPINNST DU?"
Natürlich sehe ich hin, ob ich eventuell helfen kann, denn der Mann klang recht panisch. Ich sehe also in der Seitengasse einen untersetzten Herren um die 40 mit einem, sagen wir mal, recht passablen Schnurrbart die Arme in die Luft strecken und wedeln. Um den Oberkörper trägt er mit einem Gurt einen Laubpuster (ich weiß nicht, die dieses Gerät wirklich heißt, aber der Zweck der Maschine sollte klar sein). Auf ihn zu fährt mit Karacho ein Transportwagen mit offener Ladefläche, wie ihn Gärtnereien zum Transport von Pflanzen zu nutzen pflegen. Der Fahrer und der Beifahrer lachen ob der Panik ihres Kollegen, alle in orangefarbenen Westen.
Der Mann tut mir leid. Scheinbar haben sie das nicht zum ersten Mal gemacht. Vielleicht fahren sie bereits seit einer halben Stunde im Kreis, nur um ihn zu ärgern. Als die Herren an mir vorbeifahren, kann ich sehen, wie sie sich über ihn lustig machen. Es ist furchtbar. Der Arbeiter wirft seinen Laubbläser an (so heißt das, oder?) und geht weiter seiner Arbeit nach. Als ich noch denke: "fragt sich, für wie lange," kommt ein Fahrradfahrer vorbei und schreit den Mann in Orange an, er soll aufhören, den Dreck durch die Gegend zu pusten. Er hätte lieber im Bett bleiben sollen. Sieben Uhr morgens und nur Ärger.
Während ich also noch darüber nachdenke, ob ich dem Mann hätte irgendwelche aufmunternden Worte zukommen lassen sollen, steige ich in meinen Wagen und fahre los. An der nächsten Kreuzung werde ich bereits von einem anderen Fahrer auf sehr gefährliche Weise geschnitten. Wütend schlage ich mit der Faust auf die Hupe, der Mann dreht den Kopf, sieht mich an und fährt weiter, als sei nichts gewesen. Anzeigen sollte ich ihn, denke ich - und während ich versuche mir sein Kennzeichen einzuprägen, denke ich, dass ich gerade einfach nur die allgemein negative Stimmung aufgegriffen habe und dementsprechend weiter verbreite. ich beherrsche mich und fahre zur Arbeit.
Die ersten beiden Anrufe schreien mich bereits an - grundlos. Ich erinnere mich an die Hupe und bleibe ruhig. Auch bei dem Dritten und Vierten bleibe ich ruhig und sachlich. Heute ist ein sehr aggressiver Tag. Etwa zwei Stunden später kommt meine Vorgesetzte, eine weitere Stunde später kommt eine Arbeitskollegin und stellt meiner Vorgesetzten einen Strauß gelber und Roter Tulpen auf den Tisch. Sie habe diese Blumen eigentlich jemand anderes geben wollen zum Geburtstag, aber diese Person sei nicht da, also bekomme sie nun eben die Vorgesetzte.
Und nun lest bitte erneut den Titel dieses Eintrags. Ich glaube, das Zitat hat irgendwo seine Richtigkeit.
Ich wünsche euch einen Tag des Friedens! Bis zum nächsten Mal!
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Jeder ist überzeugt, er könne Bücher kritisieren, nur weil er lesen und schreiben gelernt hat. *Maugham*
tashbomville, 16:43h
...und jeder ist zusätzlich davon überzeugt, das Buch nach dem Einband beurteilen zu können.
Doch es ist eine Tatsache, dass das Parfüm mit dem aufregendsten Design den grauenhaftesten Duft versprüht und der hässlichste Mensch nach dem ersten Kennenlernen der schönste werden kann.
Nichts ist vergänglicher, als das äußere Erscheinungsbild; nichts fragiler, als eine falsch behandelte und als selbstverständlich angesehene Freundschaft.
Als ich meine derzeitigen Mitbewohner kennenlernte, war es bei Sarah ein nichtssagendes und unscheinbares Gesicht - eine Arbeitskollegin eben. Bis wir an der Rezeption standen, beide Hände auf Hündchenhaltung und sie sagte: "Hey, du machst das ja auch", woraufhin ich antwortete: "Na klar, wo soll ich denn sonst damit hin?" So gingen Jahre ins Land, in denen wir uns immer wieder gerne an diese Situation erinnern und heute ist sie, aufgrund ihrer Charakterzüge, ein wunderschöner Mensch, ohne dass ich objektiv beurteilen könnte, wie ihr äußeres Erscheinungsbild ist. Nun wohnen wir beide mit Olli zusammen in einer WG und unterstützen uns gegenseitig: wenn eine von uns beiden krank ist, kocht und putzt die andere. Wir teilen Einkäufe und Erlebnisse, haben Rituale eingeführt, wie sich gegenseitig von der Arbeit abzuholen und dabei Dampf abzulassen.
Anders hingegen sieht es mit Olli aus. Als ich ihn an der Rezeption sitzen sah, als er Sarah einmal bei uns auf der Arbeit besuchte, sah ich ein Glimmen der Interesse in seinen Augen, war auch nicht abgeneigt. Er erschien mir attraktiv und männlich, fröhlich, freundlich. Damals wohnte er bereits mit Sarah in einer WG und einer weiteren Person, die für diesen Teil der Geschichte irrelevant ist.
Heute sehe ich ihn an und sein Gesicht schmilzt. Seit wir zusammenwohnen, flüchtet er. Er war derjenige, der eine WG mit uns beiden wollte aber er integriert sich nicht, lässt die Balkontür sperrangelweit offen, spricht von Zusammenhalt und gemeinsamen Unternehmungen doch hat, offenbar, kein wirkliches Interesse daran.
Das Handeln steht über den Worten und seinen Worten nach müsste er ein perfekter Freund und Gentleman sein - doch das ist er nicht.
Ja, ich bin Existenzialist und mein Denken beherrscht mein Handeln, beherrscht mein Leben - was ist eine Entschuldigung wert, wenn sich das Ereignis stets wiederholt? Auch ich mache Fehler - doch im Anschluss versuche ich, sie zu vermeiden. Und wenn ich auf eine Sache angesprochen werde, die unangebracht war, denke ich darüber nach, denke "mea culpa", entschuldige mich und vermeide entsprechende Situationen.
Als ich die beiden kennengelernt habe, standen da zwei Parfümflaschen, eine unscheinbar, eine wunderschön. Oder zwei Bücher: eines mit einem aufregenden Einband und eines mit einem grauen und einem Titeldruck. Nur die Zeit, die Diffusion, das Lesen zeigt einem Menschen den wahren Inhalt einer Parfümflasche oder eines Buches.
Und ich bin sehr froh, dass ich mich für beides entschieden habe, um zu dem Schluss zu kommen und zu lernen, dass das Äußere selten mit dem Inneren kongruiert.
Holen wir den Existenzialismus doch in die Gegenwart - wie viele nichtssagende Gesichter könnten in unseren Augen wunderschön wirken!
Ich wünsche euch einen Tag des Friedens! Bis zum nächsten Mal!
Doch es ist eine Tatsache, dass das Parfüm mit dem aufregendsten Design den grauenhaftesten Duft versprüht und der hässlichste Mensch nach dem ersten Kennenlernen der schönste werden kann.
Nichts ist vergänglicher, als das äußere Erscheinungsbild; nichts fragiler, als eine falsch behandelte und als selbstverständlich angesehene Freundschaft.
Als ich meine derzeitigen Mitbewohner kennenlernte, war es bei Sarah ein nichtssagendes und unscheinbares Gesicht - eine Arbeitskollegin eben. Bis wir an der Rezeption standen, beide Hände auf Hündchenhaltung und sie sagte: "Hey, du machst das ja auch", woraufhin ich antwortete: "Na klar, wo soll ich denn sonst damit hin?" So gingen Jahre ins Land, in denen wir uns immer wieder gerne an diese Situation erinnern und heute ist sie, aufgrund ihrer Charakterzüge, ein wunderschöner Mensch, ohne dass ich objektiv beurteilen könnte, wie ihr äußeres Erscheinungsbild ist. Nun wohnen wir beide mit Olli zusammen in einer WG und unterstützen uns gegenseitig: wenn eine von uns beiden krank ist, kocht und putzt die andere. Wir teilen Einkäufe und Erlebnisse, haben Rituale eingeführt, wie sich gegenseitig von der Arbeit abzuholen und dabei Dampf abzulassen.
Anders hingegen sieht es mit Olli aus. Als ich ihn an der Rezeption sitzen sah, als er Sarah einmal bei uns auf der Arbeit besuchte, sah ich ein Glimmen der Interesse in seinen Augen, war auch nicht abgeneigt. Er erschien mir attraktiv und männlich, fröhlich, freundlich. Damals wohnte er bereits mit Sarah in einer WG und einer weiteren Person, die für diesen Teil der Geschichte irrelevant ist.
Heute sehe ich ihn an und sein Gesicht schmilzt. Seit wir zusammenwohnen, flüchtet er. Er war derjenige, der eine WG mit uns beiden wollte aber er integriert sich nicht, lässt die Balkontür sperrangelweit offen, spricht von Zusammenhalt und gemeinsamen Unternehmungen doch hat, offenbar, kein wirkliches Interesse daran.
Das Handeln steht über den Worten und seinen Worten nach müsste er ein perfekter Freund und Gentleman sein - doch das ist er nicht.
Ja, ich bin Existenzialist und mein Denken beherrscht mein Handeln, beherrscht mein Leben - was ist eine Entschuldigung wert, wenn sich das Ereignis stets wiederholt? Auch ich mache Fehler - doch im Anschluss versuche ich, sie zu vermeiden. Und wenn ich auf eine Sache angesprochen werde, die unangebracht war, denke ich darüber nach, denke "mea culpa", entschuldige mich und vermeide entsprechende Situationen.
Als ich die beiden kennengelernt habe, standen da zwei Parfümflaschen, eine unscheinbar, eine wunderschön. Oder zwei Bücher: eines mit einem aufregenden Einband und eines mit einem grauen und einem Titeldruck. Nur die Zeit, die Diffusion, das Lesen zeigt einem Menschen den wahren Inhalt einer Parfümflasche oder eines Buches.
Und ich bin sehr froh, dass ich mich für beides entschieden habe, um zu dem Schluss zu kommen und zu lernen, dass das Äußere selten mit dem Inneren kongruiert.
Holen wir den Existenzialismus doch in die Gegenwart - wie viele nichtssagende Gesichter könnten in unseren Augen wunderschön wirken!
Ich wünsche euch einen Tag des Friedens! Bis zum nächsten Mal!
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